Johannespassion 2019
Kurz vor Ostern führten das Kammerorchester Camerata 49, das Collegium Vocale Seeland und der lokale Kammerchor die Johannespassion auf.
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Quelle Berner Zeitung 9. April 2019
Uf u dervo 2018
Quelle BernerZeitung 18.9.2018
Pulsierende Klangkultur
atmender Vokalkultur und wurde zum Merkmal der besonderen Qualität dieses Chors.Daraus holten die einzelnen Register aber auch jene Beweglichkeit,
mit der sie einem kaum bekannten Volksliedgut aus der
Schweiz und aus Balkanländern einen lebendigen Charakter verliehen.
Dass die Männerstimmen in Liedern wie «Der Stärn» und dem ungarischen «Dana Dana» in einem ebenso lebendig tragenden Profil hervortraten wie die hellen Frauenstimmen, war bemerkenswert und führte durchwegs
zu einer dynamischen Ausgewogenheit der Register.
Beweglichkeit unterstreichen
Dazu gesellte sich das schweizweit bekannte Instrumentaltrio Pflanzplätz mit Thomas Aeschbacher (Schwyzerörgeli/Gitarre), Jürg Nietlispach (Kontrabass) und Simon Dettwiler (Schwyzerörgeli).
Bereits zum zweiten Mal waren die drei Volksmusiker Partner des Kammerchors.
Hinter dem Namen «Pflanzplätz» steckt das Potenzial dreier Vollblutmusiker, die
rhythmisch-harmonische Effekte mit raffinierter Vielgestalt kultivieren.
In «Ma Scottish» unterstrichen sie die Beweglichkeit eines Musizierens, die ganz dem Ideal des Chorleiters Secchiari entspricht. Er verstand es, das begeisterte Konzertpublikum vokal und choreografisch mit dem Chor einzubeziehen. Hkl
Gloria in excelsis deo 2017
Kirche Rohrbach
Festtagsfreude, die hör- und fassbar wurde
Der Kammerchor Herzogenbuchsee stimmte mit Weihnachtsliedern aus verschiedenen Kulturkreisen und mit Klaviermusik ein – in ein Fest voller Erwartung und Freude.
Die Kirche war bis zum hintersten Platz besetzt, als Patrick Secchiari mit seinem Chor den abgedunkelten Raum betrat. Alle Sängerinnen und Sänger folgten mit einer brennenden Kerze und dem schwedischen Volkslied «Santa Lucia» auf den Lippen. Damit wurde das Feine, Geheimnisvolle der Weihnachtsstimmung in der dezent geschmückten Kirche Rohrbach unmittelbar ergreifend.
Secchiari, hoch motiviert, konzentrierte sich in der Folge nicht nur auf das Leiten seines Chors, sondern bezog die Konzertbesucher mehrfach ein und erntete ein engagiertes stimmliches Potenzial. Dass dies nicht nur im bekannten «O du fröhliche» oder in «Was soll das bedeuten» gelang, sondern auch in weit anspruchsvolleren Liedern wie im kanonischen «Gloria in excelsis deo», verstärkte das gemeinsame musikalische Erleben.
Aufbruchstimmung
Doch die feine vokale Ausformung, die in den Raum wuchs, lag ganz beim Chor und liess die schlichten Weihnachtsmelodien zu Kunstliedern werden. Darin wurde die tiefe Aussage fassbar, die ihnen eingegeben ist. Beispielhaft war das frühbarocke Lied «Es ist ein Ros entsprungen»: Es erklang zuerst in einer variierten Version, in der die Frauen- und die Männerstimmen homofon hervortraten, bevor sie in der schlichten Grundmelodie klar und ausgeglichen zusammenfanden. Und welch zündende Aufbruchstimmung gewannen die schlank laufenden vokalen Linien dem Lied «Kommet, ihr Hirten» ab!
Emotionen schwappten über
Dass andere Kulturkreise weih-nächtlicher Freude ihre eigene, meist mehr bildhafte Ausprägung eingeben, machte der Kammerchor in drei Liedern aus England eindrücklich bewusst, und mit dem schwungvoll rhythmisierten Spiritual «Go, Tell It on the Mountains» schwappten schliesslich die innern Emotionen gross und begeisternd über.
Vollen Anteil daran hatte Simon Hehlen als Mitgestalter, der Rhythmen und Farben am Klavier inspiriert setzte und entfaltete. Sein Spiel war von eindrücklicher Klarheit. Dass man ihn auch solistisch hören konnte in der Interpretation von J. S. Bachs «Französischer Suite G-Dur», vermittelte ein überzeugend lebendiges Zeugnis polyfoner Ausdruckskunst.
(Langenthaler Tagblatt)
Erstellt: 19.12.2017, 07:18 Uhr
King Arthur 2017
Ein inspiriertes Zusammenwirken
Der Kammerchor Herzogenbuchsee brachte unter seinem Leiter Patrick Secchiari mit dem Capriccio Barockorchester die frühbarocke Oper „King Arthur“ von Henry Purcell zu begeisternder Aufführung
Henry Purcell schuf aus dem Libretto von John Dryden eine Semi-Oper, in der die Hauptpersonen nicht auftreten. Ihre Taten werden stattdessen von einem Erzähler geschildert. Solistisch besetzt sind erstaunlicherweise einzig die Nebenrollen.
In zwei Aufführungen vor vollen Reihen liess der Kammerchor Herzogenbuchsee unter Patrick Secchiari die mystische Geschichte um den heldenhaften König Arthur, der gegen den einfallenden Sachsenkönig Oswald kämpft, zu einer märchenhaften Oper der ganz besonderen Art werden: Wie durch ein grosses Portal führte die Ouvertüre mitten in eine Klangsphäre majestätischer Bedeutsamkeit. Da trat die instrumentale Beweglichkeit des Capriccio Barockorchesters bereits überzeugend hervor. Und dann war die Reihe an Luc Müller als Erzähler: In kernigem Berndeutsch rückte er den Länderkampf der beiden Könige in den Bereich des Menschlichen; er wurde zum Kampf um die blinde Prinzessin Emmeline, die im Mittelpunkt steht und die Arthur schliesslich für sich gewinnt. In diesem Ringen liegt das spannende Geschehen der Oper, und was der durch die 5 Akte auftretende Erzähler in schauspielerisch gekonnter Art kundtat, wurde eindrücklich erlebbar in der Musik:
Da waren vorweg die 4 Gesangssolisten, die in mehrfachen Rollen Götter, Geister, Schäferinnen und Schäfer darstellten. Sie verfügten über ausgezeichnete stimmlich gestalterische Mittel: Profiliert und klar der Bassist David Zürcher, der zusammen mit der koloraturreich überzeugenden Sopranistin Kathrin Hottiger in der Frostszene einen Höhepunkt an feinen Kontrasten schuf, und der über begeisternde Steigerungsmöglichkeiten verfügende Tenor Moritz Achermann, der im Wechsel mit dem Männerchor der übermütigen Festszene ihr pralles Leben verlieh. Schlank fügte sich ebenso die warme Stimme der Altistin Isabelle Stettler in die Reihe der Soli.
Die prägende Kraft des musikalischen Ausdrucks indessen verkörperten Chor und Orchester. Beide banden und vertieften die Aufführung zu einer Einheit in restlos austarierter Dynamik. Wie klanglich differenziert und markant der Chor die altenglische Diktion umsetzte und wie beweglich er in allen Lagen agierte, war feinste Kultur. Dazu liess das rundum geforderte Orchester barocke Klangfarben in berückender Stimmungshaftigkeit aufleuchten.
Mit wahren Stürmen der Begeisterung ehrte das Publikum die Ausführenden.
Heinz Kunz
vo simelibärg bis mani matter
Zweimal voll besetzte Kirche haben uns dieses Konzert zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen.
Der Einsatz in den Kanon "wenn eine tannigi Hose het" wurde vom Publikum locker gemeistert und hat uns ein wunderbares Abschlussgefühl hinterlassen.
"O könnt ich fliegen wie Tauben dahin"
Emotional geprägte Musik
Nordlichter
Quelle Berner Zeitung